Es ist das einzige Narkosemittel, das das Bewusstsein ausschalten kann, ohne aber die Atmung zu unterbrechen, wie das bei anderen Anästhetika der Fall ist, – was eine Operation ohne künstliche Beatmung ermöglicht.Der erste Wissenschaftler, dem auffiel, dass Ketamin auch stark antidepressiv zu wirken scheint, war Die Wirkung übertraf alle Erwartungen: 71 Prozent der Patienten reagierten innerhalb kürzester Zeit, zwischen 40 Minuten und wenigen Stunden, auf das Mittel. Nichts habe geholfen.
Von Christina Hohmann-Jeddi / Eine gestörte Signalübertragung an exzitatorischen Synapsen im Gehirn könnte eine Ursache von Depressionen sein. Daraufhin normalisierte sich das Verhalten der Tiere. Neue Forschungsergebnisse haben den bisher stärksten Beleg dafür erbracht, dass Adipositas (Fettleibigkeit) Depressionen verursachen kann. Auch sie sind euphorisch, was die Wirkung des Mittels betrifft: „Die schnelle therapeutische Wirkung von Ketamin bei therapieresistenten Patienten ist der größte Durchbruch in der Forschung zur Depression seit 50 Jahren“, schreiben sie.Ketamin scheint also durchaus das Potenzial zu haben, die Optionen in der Behandlung von Depressiven ein Stück weit zu revolutionieren. Die WELT als ePaper: Die vollständige Ausgabe steht Ihnen bereits am Vorabend zur Verfügung – so sind Sie immer hochaktuell informiert. zum Artikel; 07.11.2018 Postpartale D. Frauen, die Jungen zur Welt bringen, haben viel wahrscheinlicher eine postnatale Depression; ebenso Frauen mit Geburtskomplikationen. „Wir haben bisher nicht den Eindruck, dass der gewünschte Effekt auf Dauer nachlässt“, sagt er. Jeweils drei der 16 Patienten beschrieben die eigentlich für höhere Dosen typischen Phänomene: Halluzinationen sowie das Gefühl, außerhalb des Körpers zu sein, ähnlich wie bei einer Nahtod-Erfahrung.

„Um Sie dann aber weiterhin auf einem guten Level zu halten, bedarf es der Kombination mit anderen Behandlungsformen, wie zum Beispiel der Psychotherapie.“Die Gefahr von Missbrauch und Suchtentwicklung hält der Mediziner für eher gering, wenn man gute Sicherheitsvorkehrungen trifft. Bild 6 von 7. Die unipolare Depression ist die häufigste Form der depressiven Störungen. Substanzen, die die ASM-Aktivität hemmen oder die Ceramid-Konzentration auf andere Weise senken, wirken antidepressiv, lautet die Schlussfolgerung der Studienautoren. Je höher die Ceramid-Spiegel, desto stärker ist die Neubildung von Neuronen im Gehirn beeinträchtigt, so die Annahme der Wissenschaftler.
Sie sehen den neuen Wirkmechanismus auch als Erklärung für die bislang ungeklärte Latenzzeit antidepressiver Arzneistoffe, da die neuronale Plastizität sich erst nach und nach erhole. Doch es gibt ein Problem: Nicht bei jedem wirkt jedes Antidepressivum, und bei einigen wirkt schlichtweg gar nichts – etwa 20 Prozent aller Patienten betrifft das. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) prognostiziert, dass sie im Jahr 2030 in den Industrienationen die Erkrankung mit der höchsten Krankheitslast sein wird; weltweit wird sie nur übertroffen von HIV/Aids. Die genauen Ursachen der Depression sind bislang ungeklärt. Ein kräftezehrendes Dilemma für die Betroffenen, und manchmal auch ein äußerst riskantes. Aber die Kombination aus einer völlig neuen Wirkweise, der schnellen Wirkung innerhalb von Stunden, und das alles bei einem großen Prozentsatz der Patienten, das sei schon sehr vielversprechend und eine Besonderheit.Inzwischen ist auch bekannt, warum das Mittel so durchschlagenden Erfolg hat.

Forscher wollen ein neues Haarwuchsmittel gefunden haben: pluripotente Stammzellen.

Das vertreibt Lethargie und Hoffnungslosigkeit.

Bei etwa dem gleichen Prozentsatz hielt die Wirkung der einmaligen Injektion eine ganze Woche an. Dann erst kehrten die Symptome zurück.Dazu kam: Ketamin wirkte auch bei jenen, bei denen alle anderen Antidepressiva zuvor bereits versagt hatten. Depression . Noch seien mehr Studien zur Sicherheit des Mittels nötig sowie fundierte Langzeitdaten über die Wirkungen, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Sie werden enzymatisch mittels der sauren Sphingomyelinase (ASM) aus dem Lipid Sphingomyelin freigesetzt. Viele Betroffene finden nur schwer wieder aus diesem Zustand heraus Forscher der Berliner Charité testen das Narkosemittel Ketamin derzeit als Antidepressivum. „Es gibt Patienten, die entweder schon jahrelang in einer tiefen Über einen Zeitraum von drei Wochen erhalten die Versuchsteilnehmer an der Charité drei Infusionen pro Woche, daneben wird einmal in der Woche erhoben, welche Wirkungen und Nebenwirkungen der Patient an sich beobachtet hat. Niedergeschlagenheit, Schlaf- und Appetitlosigkeit. Denn es könnte theoretisch sein, dass bei einer längeren Anwendung seine Wirkung nachlässt, sich also eine Toleranz für das Mittel entwickelt. Im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen die bereits genannten Ceramide. Das Mittel wirkt bereits innerhalb eines Tages – selbst bei Patienten, die als therapieresistent galten. Neuste Forschungen zeigen nun, dass diese Symptome möglicherweise auf eine Entzündung des Gehirns zurückzuführen sind.

Selbst der euphorische Carlos Zarate warnt davor, Ketamin im psychiatrischen Bereich schon breit einzusetzen. Zumindest im Tiermodell konnten sie diesen Zusammenhang nun nachweisen. Basis dieser Hypothese bildet ein von den Forschern neu entdeckter zellbiologischer Mechanismus. So werden in der Studie keine Probanden aufgenommen, die bereits Suchtprobleme haben oder schon einmal hatten.