Januar wurden wir durch eine furchtbare Erschütterung und dumpfen, /angandauernden Kna// aus dem Sch/af gerissen. Millionen Deutsche mussten aus Ostpreußen flüchten – auch Gertrud. 1945 ist Nazi-Deutschland besiegt. Von der Reise über Hela nach Kopenhagen mit dem Passagierschiff Deutschland berichtet sie kursorisch. Die Flüchtlinge, (lese eine Beschreibung hier) ausnahmslos Fr… So brachte uns der LKW. Es gingen noch einige Züge nach Berlin. Meine Mutter beschloß sofort, bei ihm zu bleiben. Die Kinder an meiner Hand schrien vor Übermüdung und Angst wie am Spieß. Sie hatten aber, wenn überhaupt, nur noch ein wenig Knäckebrot mit sich und waren auch längst nicht so freundlich wie die vom Schmiedewagen.Eines Nachmittags, als die Trecks gerade wieder stundenlang hielten, wurden dicht an uns vorbei auf der schmalen Straße Tausende von gefangenen Russen getrieben. Auch eine Suppe brachte man uns, und bei Anbruch der Dunkelheit wurden wir zwar nicht in einen Zug nach Danzig gesetzt, dafür aber in einen Lastwagen der Wehrmacht, der nach Dirschau fuhr.In einem Dorf bei Dirschau verbrachten wir eine angenehme Nacht in einem von Soldaten besetzten Bauernhaus. Manchmal gibt es eine dünne Erbsensuppe, oft muss auch der Schnee an Deck als Trinkwasser dienen. Geblieben ist ihnen ein Koffer, darin zerlumpte Kleidung, Schulzeugnisse und ein Fotoalbum aus der Heimat. Tag und Nacht rollten die Züge, und Tag und Nacht rollten die Räder der Flüchtlingstrecks in unabsehbarer Folge gen Westen. Hier ein Flüchtlingslager in Kiel.Dieser Artikel wurde ausgedruckt unter der Adresse: Wasser durfte wegen Typhusgefahr nicht getrunken werden, und Kaffee war zur Kostbarkeit geworden. Bisher hatten uns die freundliche Behandlung und die gute Verpflegung bei der Wehrmacht und das gewisse Schutzgefühl, das wir trotz aller Mißerfolge doch noch hatten, über vieles hinweggetröstet.

Dadurch ist der Fluchtweg nach Westen abgeschnitten. Kurz darauf muss er in den Krieg. Dauernd — wahrscheinlich durch den ständigen Aufenthalt in freier Luft — klebte uns die Zunge förmlich am Gaumen fest. Auch Braunsberg hatte gerade wieder schwere Bombenangriffe hinter sich, während wir gelbst in den Städten, die wir berührten, keine großen Fliegerangriffe erlebten.Stundenlang standen wir zunächst mit einer Unmenge anderer Flüchtlinge in der ungemütlichen Bahnhofshalle herum (von den Toilettenverhältnissen ganz zu schweigen!).

Ein halbes Jahr sind sie unterwegs. Über eine Viertelmillion Menschen waren aus den Ostgebieten bis zum  Kriegsende in das seit 1940 von den Deutschen besetze Dänemark geflüchtet. Die Soldaten der Roten Armee sind nicht mehr weit entfernt, besetzen für einige Tage die Straße nach Königsberg, wo viele Bewohner den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben und Kinder im Garten Schneemänner bauen.

Vorher wurden wir noch gezwungen, einen Verwundeten, den ständige Schmerzen arg plagten, in unserm Wagen aufzunehmen.Schon in der ersten halben Stunde brach sich das Fohlen, das neben dem Wagen herging, beide Beine und mußte zurückgelassen werden. Dann begab ich mich zur Kreisleitung, wo Schiffskarten nach Danzig verteilt werden sollten. Da aber draußen eisige Kälte und Schneesturm herrschten, schien mir das Unternehmen für die Kinder und meine Eltern allzu gewagt. Sie war so schmal, daß zwei Wagen nebeneinander nur ganz knapp Platz hatten. Ein älterer Oberleutnant d. R. nahm sich unser aller gütig an und forderte uns auf, vorläufig bei diesem Regiment zu bleiben, da das Flüchtlingselend groß wäre und viele Trecks den Russen in die Hände fielen.Um 17 Uhr war Sensburg in russischer Hand, und nun begann für uns, immer nur 3 km von der HKL. Noch weitere Ziele sich zu stecken, erschien uns damals geradezu vermessen.Doch auch in Dirschau erwischten wir wieder einen Zipfel Glück.

Februar in Braunsberg angekommen sein. Gut gekleidete Menschen gehen zur Arbeit, in den Geschäften gibt es alles zu kaufen. Hier herrscht scheinbar Frieden.

Die noch von 5 Uhr morgens dasaßen, waren durch das lange Warten in schrecklicher Wut. Hohe Kosten, wenig Rendite. Da nun aber schon lange Tauwetter eingetreten war, so war das Eis bereits mit einer Wasserschicht bedeckt, und je länger wir standen, desto höher stieg über dem Eis das Wasser.Ich saß stundenlang unbeweglich und starrte auf den breiten Rücken des Bauern vor mir und dann durch einen Spalt daneben über die weite Fläche des Haffs und den schwarzgrauen Nachthimmel, der sich darüber spannte. An dem Tag, an dem Ruth Halfpap ihre Heimat für immer verlässt, herrscht schneidende Kälte. Ihre Tochter Uschi Götz hat den Weg ihrer Mutter von Ostpreußen bis ins schwäbische Sickenhausen rekonstruiert.Glück ist für die Schwestern Gertrud und Hanna Buttgereit, wenn der Vater die Pferde einspannt, seine Mädchen in gewärmte Decken einpackt und im leichten Trab durch die ostpreußische Winterlandschaft  fährt. Aber nach Pillau kommen weiterhin Schiffe, die von hier aus jetzt auch Häfen auf der anderen Seite der Ostsee ansteuern, im neutralen Schweden, vor allem aber Kopenhagen, das noch immer von der Wehrmacht besetzt ist. Und die Flüchtlinge haben oft nichts als ihr Leben gerettet.Die letzten Schiffe verlassen Pillau um den 23. Erst in Kahlberg wurden sie von Sanitätern in Empfang genommen und nach einer Sammelstelle für Verwundete gebracht.Kahlberg war für uns eine große Enttäuschung. Nachdem die ersten Transporte noch geordnet ablaufen, Flüchtlinge in Listen erfasst und Schiffskarten ausgegeben werden, stehen die Menschen bald zu Tausenden am Hafen und warten auf Schiffe, oft tagelang. in Erscheinung und verteilte eine warme Suppe und Keks für die Kinder.Dann wurden alle am laufenden Band auf die vorbeikommenden Ziviltrecks verladen, deren Lenker uns nur sehr widerwillig aufnahmen. Sie nehmen auch erste Zivilisten mit, Frauen mit kleinen Kindern und Schwangere. Hier traf mich ein neuer Schlag. Die meisten kamen nur bis zum nächsten größeren Bahnknotenpunkt und mußten dort wieder umkehren. Meine Mutter ist z.B. Nun gaben plötzlich alle diese selbstsicheren Beruhigungsapostel die kühle Parole aus, jeder sollte tun, was er für richtig halte, So zogen dann noch bei Nacht die meisten zu Fuß auf die verschneite Landstraße, die meisten über den Kleinbahnhof in Richtung Rössel. Doch statt der versprochenen 2—3 Tage wurden es stets nur wenige Stunden, ein Zeichen, daß uns die Russen schon wieder dicht auf den Fersen waren.